Westfälische Nachrichten, Andreas Hasenkamp – 03.11.2014
Münster-Wolbeck. Klar und transparent schwebt das „Salve Regina“ des Countertenors raumfüllend in der Kirche St. Nikolaus, dann setzen wieder Barockviolinen, Barockcello, –viola, Theorbe und Orgel ein. Das Horus-Ensemble aus Frankfurt am Main hatte am Sonntag dem Countertenor Philipp Mathmann im geistlichen Konzert den Boden bereitet, die Zuhörer in die Zeit neapolitanischer Komponisten zu führen.
Alessandro Scarlattis Concerto für Streicher in f-Moll lässt verstehen, warum er als Erneuerer der Barockmusik galt, so lebendig ist schon sein Grave. Zudem lässt das Horus-Ensemble in seiner Harmonie sein professionelles Niveau erkennen.
Im Horus-Ensemble spielten Basma Abdel Rahim und Mechthild Blaumer die Barockviolinen, Ludwig Hampe die Barockviola, Kaamel Salah-Eldin das Barockcello, Vanessa Heinisch die Theorbe (Laute) und Andreas Küpper das Orgelpositiv. Innig klingt die dynamische Stimme Mathmanns im Kirchengewölbe. Perfekt gerät das Zusammenspiel mit dem Ensemble. Besonders im Salve Regina in c-Moll von Pergolesi.
Noch einen seltener zu hörenden Komponisten stelle das Ensemble den lange applaudierenden Zuhörern vor: Michele Mascittis Sonata op. 4/V in e-Moll begeisterte.
Das Kirchenschiff war sehr gut gefüllt, auch wenn der Marienmonat Oktober vorbei war. Das mag am guten Ruf des international gereisten Horus-Ensembles liegen, am Interesse am seltenen Falsett, am renommierten Sänger Mathmann, vielleicht an der vielversprechenden Kombination mit zeitgenössischen Instrumenten. Das Versprechen hielten die sieben Musiker.